Wie KI kleinen Marken kreative Superkräfte verleiht

Pimento kann dabei helfen, eine mutige, produktfreie Kampagne für eine kleine Vintage-Marke zu erstellen — und beweist damit, dass kleine Marken mit kleinem Budget eine große visuelle Wirkung erzielen können.

Bei Pimento starten wir ein neues Format: Gespräche mit Kreativen, die die Zukunft des Marken-Storytellings gestalten. Bei dieser allerersten Ausgabe hatte ich das Vergnügen, mit Louise Bonizec zu sprechen, einer brillanten Art Directorin und einer frühen Anwenderin von KI in der visuellen Gestaltung.

In unserem Chat führte uns Louise durch ein aktuelles Projekt mit Diggers, einem Vintage-Secondhand-Laden in Marseille, und zeigte uns genau, wie KI kleine Marken grundlegend verändern kann — insbesondere für solche, die mit begrenzten Budgets und großen Ambitionen arbeiten.

Wer ist Louise?

Louise ist seit über acht Jahren Art Director, hauptsächlich in der Modebranche. Ihre Karriere begann im Bereich Motion Design — 2D-Animation, Spezialeffekte und Postproduktion — bevor sie in die Welt der digitalen Modemedien eintauchte. Dort lernte sie, Kundenwünsche in eindrucksvolle visuelle Kampagnen für große Marken wie Chanel und Nike umzusetzen und dabei ihren kreativen Werten treu zu bleiben.

Vor etwa einem Jahr verspürte Louise den Drang, sich wieder mit ihrer technologiegetriebenen Kreativität zu verbinden. Zu diesem Zeitpunkt entdeckte sie KI als kreatives Werkzeug — und alles änderte sich.

Eine kreative Herausforderung: Wie man einzigartigen Vintage-Stil verkauft, ohne die Kleidung zu zeigen

Die Zusammenarbeit mit Diggers brachte eine ganz besondere Herausforderung mit sich. Da es sich bei allen Kleidungsstücken im Laden um Unikate handelt, kann es sein, dass jedes in einer Kampagne gezeigte Stück bereits verkauft ist, wenn der Beitrag veröffentlicht wird. Dadurch entstand eine riesige Lücke zwischen Bild und Realität — und potenzielle Enttäuschungen für die Kunden.

Der Auftrag war einfach und doch knifflig:

  1. Zeigen Sie keine tatsächlichen Produkte, da diese schnell ausverkauft sind.
  2. Behalten Sie die Kernidentität der Marke bei — insbesondere den Slogan: „Danke AdVintage“.

Wie erstellt man also eine Modekampagne, ohne echte Kleidung zu verwenden? An dieser Stelle kam die KI ins Spiel.

Die Rolle der KI: Ein neuer kreativer Verbündeter

Für Louise ging es bei KI nicht darum, den kreativen Prozess zu ersetzen, sondern ihn zu verbessern.

Sie behielt ihren traditionellen Arbeitsablauf bei: Beginne mit einem Kundenbriefing, erstelle ein Moodboard, definiere die Art Direction, erstelle Bildmaterial und verfeinere alles in der Postproduktion. Aber KI machte jeden Schritt agiler, flexibler und kostengünstiger — perfekt für kleine Marken wie Diggers.

Mithilfe der Pimento-Plattform generierte Louise Bilder von stilisierten Studioaufnahmen, die den Werten der Marke entsprach — und das alles ohne das tatsächliche Inventar zu verwenden. Sie erstellte zwei benutzerdefinierte KI-generierte Modelle — Billy und Ellie — und schulte sie darin, den Vibe der Marke konsequent widerzuspiegeln. Diese Charaktere jetzt verkörpern die Marke über mehrere Kampagnen hinweg, was für ein Geschäft mit ständig wechselnden Lagerbeständen eine seltene Konsistenz bietet.

Co-Creation mit dem Kunden

Eine der auffälligsten Erkenntnisse aus diesem Projekt war, wie eng der Prozess kollaborativ blieb — auch wenn KI involviert war.

Louise arbeitete eng mit Chloé, der Gründerin von Diggers, zusammen, um wichtige Markenwerte wie Vielfalt (ein Plus-Size-Modell war ein Muss), Farbidentität (lila Akzente wurden im Nachhinein hinzugefügt) und einen zeitlosen redaktionellen Ton zu integrieren.

Die Kampagne wurde sorgfältig mitentwickelt:

  • Louise hat das Bildmaterial ausgewählt.
  • Chloé verfeinerte sie mit Markeneinblicken.
  • KI half einfach dabei, ihre gemeinsame Vision umzusetzen.

Warum Pimento?

Was den Prozess so reibungslos machte, war die Konsistenz, die Pimento bietet — die Kombination aus einem wiedererkennbaren visuellen Stil, wiederverwendbaren Zeichen und einem intelligenten Eingabeaufforderungssystem, um alles kohärent zu halten.

Louise lobte auch Pimentos Funktion „Beantworte deine Aufforderung“, die ihr half, Beschreibungen zu verfeinern, die Präzision zu verbessern und die kreative Absicht jedes Bildes zu unterstreichen. Das Ergebnis: eine komplette Kampagne, die sich wie von Menschen gestaltet, emotional reich und visuell abgestimmt anfühlt — obwohl keines der Models oder Kleidungsstücke technisch gesehen existiert.

Ergebnisse: 10 Kampagnenbilder, keine Produktfotos

Zusammen produzierten Louise und Chloé eine Serie von 10 Kampagnenbildern, die sorgfältig kuratiert und in verschiedenen Formaten (Feed, Geschichten, LinkedIn usw.) bereitgestellt wurden. Chloé veröffentlicht sie nun schrittweise auf ihren Kanälen — und sorgt so für mehr Engagement, ohne dass jemals ein weiteres Shooting erforderlich ist.

Vor allem aber eröffnete dieses Projekt einen Weg, den sie sich seit Monaten vorgestellt hatte, dessen Umsetzung sie sich aber nicht leisten konnte — bis jetzt.

Die Zukunft der Art Direction in der Mode

Wir schlossen unser Gespräch, indem wir über die Zukunft der kreativen Arbeit nachdachten.

Für Louise wird KI wie 3D — ein technisches Werkzeug, das einer kreativen Vision dient. Die Rolle des Menschen wird nicht geschwächt, sondern erhöht. Je besser der Auftrag, desto genauer die Richtung, desto aussagekräftiger das Ergebnis.

Fähigkeiten wie kulturelle Sensibilität, visueller Geschmack und ästhetische Kuration sind aktueller denn je. Und für kleine Marken bietet KI nicht nur Produktivität, sondern auch Möglichkeiten.